Genießen Sie guten Wein und Geselligkeit
Alle, die in Elsenfeld Richtung Spessart unterwegs sind, werden auf dem Weg in den Ortsteil Rück mit einem Ausblick auf die Rücker Weinberge begrüßt. Hier führt z. B. der bekannte Rotweinwanderweg entlang. Wer dort unterwegs ist oder sich für einen kleinen Spaziergang in die Weinberge begibt, wird mit einer herrlichen Aussicht auf Spessart und die Ausläufer des Odenwaldes belohnt.
Die Weinkultur hat sich in Elsenfeld-Rück schon lange einen Namen gemacht. So finden individuelle Weinverkostungen aus den Lagen des Rücker Schalk, Johannisberg und Jesuitenberg statt und die Winzer haben immer einen guten Tropfen in ihrer Häckerwirtschaft für Sie reserviert. Sie können mit Auszeichnungen punkten und werden nicht zuletzt durch eine reizende Weinprinzessin repräsentiert.
Eine junge Winzergeneration ist auf dem Vormarsch!
Hier sehen Sie eine Übersicht der ortsansässigen Rücker Winzer. Dort können Sie jederzeit nach Häckerterminen und Weinkauf nachfragen. Über die Links kommen Sie direkt auf die Winzer-Homepage:
Die Entwicklung zur Weinbaugemeinde
(von Edmund Hefner † 01.02.2021)
Die Weinbergsarbeiten waren schon immer hart und beschwerlich. Der Rotsandstein-Verwitterungsboden, der den größten Teil der gesamten weinbauwürdigen Lage der Gemarkung Rück, jetzt Markt Elsenfeld, ausmacht, verlangte unseren Vorfahren und ersten Weinbauern größten körperlichen Einsatz ab.
Befahrbare Wegeverbindungen zu den Weinbergsparzellen wurden erst in der Zeit vor dem 1. Weltkrieg geschaffen. Große Felsen konnten nur durch Sprengungen beseitigt werden. Diese Initiative, die von den Winzern selbst eingeleitet und durchgeführt wurde, verhalf dem Weinbau in Rück zur neuen Blüte.
Zu dieser Zeit war die damals 350 Seelen zählende Gemeinde Rück Mittelpunkt des geselligen Lebens bis tief in den Spessart hinein. Bis zu 25 Häckerwirtschaften, die sich über das Jahr verteilten, brachten Besucher aus nah und fern in die kleine Vorspessartgemeinde.
Mit dem Bau der Spessarteisenbahn im Jahre 1912 wurde das Spessarttal von Obernburg bis Heimbuchenthal an das damals einzig bestehende Verkehrsnetz angeschlossen und brachte der hier wohnenden, zum größten Teil aus Landwirten und Waldarbeitern bestehende Bevölkerung beachtlichen wirtschaftlichen Aufschwung. An der Mainlinie, von Miltenberg bis Frankfurt siedelten sich Industriegebiete an, deren Verdienstmöglichkeiten die des Weinbaus und der Landwirtschaft weit überstiegen. Das hatte eine Dezimierung des Weinanbaus zur Folge. Kalte Winter und Jahre mit Spätfrösten trugen das ihrige dazu bei.
Die Arbeitslosigkeit nach dem 1. Weltkrieg verhalf dem Weinbau in unserer Gemeinde erneut zu einem kräftigen Aufschwung und brachte den Winzern für die damalige Zeit beachtlichen Gewinn. Diese erfolgreiche Zeit wurde durch die Schrecken und Auswirkungen des 2. Weltkrieges unterbrochen.
Mit der Wiedergründung eines Weinbauvereins im Jahre 1954 gab es einen erneuten Aufschwung im hiesigen Weinbau. Das Stiftungsamt Aschaffenburg und die Gemeinde Elsenfeld legten 1972 den Grundstein zu einer großzügigen Flurbereinigung die mit einer bestockten Fläche von 21 Hektar für unsere Gemeinde und darüber hinaus ein Jahrhundertwerk darstellt.
Lange Jahre war die Winzergenossenschaft Thüngersheim für die Verarbeitung und Vermarktung des größten Teils der geernteten Trauben verantwortlich.
Als im Jahre 1999 die Marktgemeinde Elsenfeld aus dem Weinbau ausstieg, wurde der Vertrag mit Thüngersheim gekündigt. Die markteigenen Grundstücke sind seitdem an die Winzer verpachtet. Seit dieser Zeit vermarkten nun alle Rücker Winzer ihre Weine mit großem Erfolg selbst.
Der Weinbauverein Rück besteht derzeit aus ca. 60 Mitgliedern. Zahlreiche Veranstaltungen wie z.B. das Weinfest im Klosterhof Himmelthal, Glühweinfest im Dezember, Weinforum in der Rücker Turnhalle und die Weinbergswanderung im Juni haben mittlerweile im gesellschaftlichen Leben der Gemeinde einen festen Platz. Zahlreiche Häckerwirtschaften und Hofweinfeste runden das Angebot ab.
„Drei Dinge sind´s, die ergeben den Wein, die Erde, die Rebe, der Sonnenschein, doch wenn die Arbeit des Winzers nicht wär, dann bliebe der schönste Becher leer.“